Games Konsole PC

Review: Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy im Test

Atelier Ryza 2 Lost Legends & the secret Fairy Review von Unaltered Magazine Beitragsbild

Neues Jahr, neues Atelier-Spiel. Doch zum ersten Mal überhaupt gibt es in der Reihe eine direkte Fortsetzung, denn auch diesmal übernehmt ihr wieder die Rolle der Alchemistin Ryza, die sich diesmal auf die Suche nach den Ursprüngen eines mysteriösen „Juwels“ machen muss. Wir verraten euch, ob das Sequel mit dem Original mithalten kann.

Alte Freunde, neue Geheimnisse …

Lost Legends & the Secret Fairy spielt drei Jahre nach den Ereignissen des ersten Atelier Ryza. Wirkliche Vorkenntnisse werden hier aber weder vorausgesetzt noch benötigt. Alles beginnt damit, dass Ryza das Gefühl hat, „nicht wirklich weiterzukommen“ – Jahre sind seit ihrem letzten Abenteuer vergangen und seitdem tritt sie auf der Stelle. Doch dies soll sich schlagartig ändern als Moritz Brunnen, der Vater eines von Ryzas Freunden, bei ihr auftaucht …

Moritz bringt ihr ein interessant aussehendes, eiförmiges Juwel – er selbst nennt es selbst Rainbow Jewel – und bittet sie herauszufinden, was es damit auf sich hat. Von der Neugier gepackt, willigt Ryza ein. Doch damit nicht genug, auch ihr alter Freund Tao schickt ihr einen Brief mit einer Einladung in die Royal Capital, die Königliche Hauptstadt, welche sich auf einer anderen Insel, fernab Ryzas Heimat befindet. Es könne von großen Interesse für sie sein, meint er, und so macht sich Ryza auf den Weg, sowohl der Einladung wie auch Moritzs Auftrag nachzukommen.

Slider image
Slider image

… und neue Abenteuer!

Nach der Reise auf die neue Insel, dürfen wir endlich richtig loslegen – und zunächst gilt es, die Royal Capital zu finden. Während ihr also mit Ryza eure ersten Schritte macht und die Umgebung erkundet, dauert es auch nicht lange und ihr trefft auf wilde Kreaturen. Zeit für die Einführung ins Kampfsystem – und hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger einiges geändert. Alles läuft nach wie vor in Echtzeit ab, allerdings wurde das System aus Teil eins überarbeitet und bietet nun mehr Komfort und fließendere Action. So hat nun jeder eurer Charaktere vier Item-Slots (anstatt vier insgesamt) und euer Core Charge Wert, mit dem ihr Items mehrfach nutzen dürft, ohne sie zu verbrauchen, füllt sich nun nicht nur bei der Rast in eurem Zimmer, sondern auch per Einsatz von Spezialfertigkeiten. Diese benötigen AP, die ihr durch normale Angriffe anhäuft. Reiht ihr Spezialattacken aneinander, könnt ihr in Atelier Ryza 2 zudem Skill Chains ausführen, die euren Core Charge noch schneller auffüllen.

Diese kleinen Änderungen sorgen dafür, dass die beiden Hauptaspekte des Titels – das Crafting und Erkunden samt Kämpfen – nun weit besser ineinandergreifen, was beide Bereiche weit lohnender gestaltet. Durch die dadurch entstehenden neuen taktischen Möglichkeiten, wird das Kampfgeschehen zudem abwechslungsreicher und dynamischer – eine eindeutige Verbesserung gegenüber Teil eins, wo das Kämpfen oft eher frustig als lustig war.

Slider image
Slider image

Zwischen Loot und Kloppen

Ist man nicht gerade am Kämpfen oder beim Erledigen diverser Nebenaufgaben, so stehen das Sammeln von Materialien und eben das serientypische Item-Crafting an der Tagesordnung. Um aber gewisse Dinge überhaupt erst fertigen zu können, müssen wir zunächst das passende Rezept am neuen Skill Tree freischalten. Dafür brauchen wir SP und diese bekommen wir zunächst durch das Erforschen von Ruinen – wodurch auch die Hauptstory vorangetrieben wird. Hier könnt ihr in Atelier Ryza 2 nun nicht nur durch die Gegend laufen und diverse Dinge zerstören, um an Materialien zu kommen, sondern auch klettern, schwimmen, tauchen und mehr, was auch das Erforschen der Welt spannender gestaltet. Apropos Sammeln von Materialien: Eine neue Vorschau-Funktion zeigt euch in Atelier Ryza nun bereits im Vorfeld an, was für nützliche Dinge sich in Felsen, Kristallen, Büschen und mehr verstecken. Praktisch – vor allem, wenn ihr auf der Suche nach bestimmten Zutaten seid.

Habt ihr dann erst mal das Rezept und alle verlangten Ingredienzen beisammen, nutzt ihr für das eigentliche Herstellen des jeweiligen Gegenstands den Kessel in eurem Atelier. Hierbei könnt ihr entweder alles manuell hinzufügen oder, um die Sache zu vereinfachen bzw. zu beschleunigen, alternativ den Automodus einschalten, um alle Materialien direkt beizugeben. Via Synthese wandelt ihr zudem einmal mehr bestehende Gegenstände in andere um, was ebenfalls SP liefert, und der Skill Tree bietet neben den genannten Rezepten auch Dinge wie verbesserte Sammelfertigkeiten oder Spezialangriffe, die ihr im Kampf einsetzen dürft.

Slider image
Slider image
Slider image

Toller JPRG-Charme mit kleinen Schwächen

Die Musik im Spiel ist durchwegs stimmungsvoll und variiert, je nach Situation, zwischen quirlig-aufgeweckt, actionreich-dynamisch und düster-mysteriös. Atelier Ryza 2 ist zudem komplett vertont, allerdings leider nur auf Japanisch, was dank schriller Stimmen und überspielter Emotionen wohl nicht jedermanns Sache sein wird. Auch hätte das Spiel ein paar Shout-outs mehr vertragen – diese wiederholen sich nämlich teilweise nervend oft.

Die Grafik präsentiert sich serientypisch im hübschen Anime-Look mit buntem Charakterdesign und farbenfrohen, lebendigen Umgebungen, in denen wir nun auch mehr NPCs als noch im Vorgänger antreffen. Ebenfalls neu sind Wettereffekte, die sogar das Aussehen eures Charakters beeinflussen und der Welt zusätzlich Leben einhauchen. Und wer in den letzten Jahren die Liebe zur digitalen Fotografie entdeckt hat, darf sich auch über den neuen Fotomodus freuen. Ein kleiner Negativpunkt sind lediglich manche Lichteffekte: Teils wird man beim Laufen über Feld und Wiese von der Sonne nämlich schon fast geblendet und fühlt sich wie in einem überbelichteten Video. Davon abgesehen, präsentiert sich Atelier Ryza 2 jedoch zauberhaft schön mit viel Liebe zum Detail.

Definitives Suchtpotential

Atelier Ryza 2 kommt eher langsam in Schwung und kann in Sachen Story leider auch nicht ganz mit Teil eins mithalten. Anstatt den Fokus auf die Charaktere und ihre eigenen Abenteuer zu legen, verbringen wir den Großteil der Zeit damit, Ruinen zu erkunden, dort einfache Rätsel zu lösen und der Story rund um das mysteriöse Regenbogen-Juwel und seinen unverhofften Inhalt zu folgen - was unglücklicherweise weit weniger spannend ist, als es zunächst klingen mag. In Wahrheit würde ich jetzt aber am liebsten schon wieder vor meiner PS4 sitzen und weiterspielen, denn abseits der Story bietet Atelier Ryza 2 spaßiges Gameplay mit definitivem Suchtfaktor. Der Titel trifft genau die richtige Mischung zwischen motivierendem Erkunden, lohnendem Crafting und süßen Charaktermomenten. Ein für mich persönlich großer Negativpunkt ist allerdings die auf Dauer an den Nerven zehrende, nur japanische und in Sachen Shout-outs zu repetitive Sprachausgabe. Diese musste ich nach einiger Zeit leiser drehen, um den Rest des Spiels noch richtig genießen zu können - aber auch das kann man dank der sonst wunderbaren Präsentation, vor allem in Sachen Grafik, getrost übersehen.

7.5
Story:
6
Steuerung:
9
Grafik:
8
Sound:
7
Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy

Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy

Systeme: Nintendo Switch, PS4, PS5, PC
Getestet auf: PS4
Genre: JRPG
Entwickler / Publisher: Koei Tecmo Games
Erscheinungsdatum: 26. Jänner 2021

Hier gehts zur Bestellung!

Ebenfalls interessant für dich

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert