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Review: Iron Man VR im Test

Iron Man VR Review von Unaltered Magazine

Wer träumt nicht davon, einmal in die Haut eines Superhelden zu schlüpfen? Über den Himmel zu fliegen wie ein Vogel, sich mit seinen übermenschlichen Kräften jeder noch so gefährlichen Situation zu stellen und die Menschheit wieder einmal vor dem drohenden Untergang zu retten? Diesem Gefühl könnt ihr nun dank Sony und Marvel durch Playstation VR in Iron Man VR so nahe wie noch nie kommen.

In Iron Man VR schlüpft in die Rolle von Tony Stark, dem Millionär, dem exzentrischen Egomanen, mit seinem Superhelden-Alter-Ego Iron Man. Bevor ein Einblick in die Story kommt, muss man eines vorweg schicken: die Geschichte ist eher der Comic Origin Story entnommen als dem Marvel Cinematic Universe. Das soll kein Schaden sein, kann aber bei so manchem ein wenig zur Verwunderung führen.

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Lebe und erlebe Tony Stark

Die Geschichte von Iron Man VR beginnt kurz nach den aus dem ersten Film bekannten Ereignissen in einer Höhle in Afghanistan und dem Entschluss, dass Stark Industries keine Waffen mehr herstellen wird. Nach dem ersten Training im Iron Man Anzug, kehrt ihr zurück um mit Pepper Potts einen netten romantischen Abend zu verleben, bei dem ihr euren beiden schärfsten Zweiflern, Pepper und euch selbst, beweisen wollt, dass es nicht nur ein leeres Versprechen ist, dass ab nun Schluss mit dem Herstellen von Waffen ist. Ein paar letzte Waffendrohnen zerstört, ein KI-Programm deaktiviert, und schon ist sich Pepper sicher, dass nie wieder Waffen aus den Fabriken von Stark kommen werden, denn die Welt braucht nur mehr ein System zum Schutz, nämlich Iron Man.

Ein paar Jahre später schlüpfen wir wieder in die Haut von Tony Stark, der soeben mit Pepper Potts eine Reise in der Stark Force One bestreitet, kurz nachdem er der Presse mitteilt, dass ab sofort Miss Potts den Posten des CEOs übernimmt. Als ob es nicht genug wäre, dass sich Pepper mit den nervigen Journalisten auseinandersetzen muss, wird das Flugzeug von einem Unbekannten, der sich selbst Ghost nennt, mit Stark Drohnen angegriffen. Von nun an versucht ihr herauszufinden, wer hinter Ghost steckt und warum er euch nach dem Leben trachtet.

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Frei wie ein Vogel

Noch bevor ihr in die Story von Iron Man VR eingeführt werdet, lernt ihr mit dem Iron Man Anzug umzugehen. Gesteuert wird das komplette Spiel, mittels der Move Controller, wobei jeder davon einen Arm beziehungsweise eine Hand repräsentiert. Über die Trigger könnt ihr eure Düsen in den Händen aktivieren und, je nach der Handhaltung, den Anzug beim Fliegen in die entsprechende Richtung bewegen. Wenn ihr den Trigger doppelt drückt, gebt ihr einen Extra-Schub; haltet ihr eure Handflächen waagrecht vor euch, so könnt ihr indessen die Repulsor-Geschosse in euren Handflächen durch drücken der Move-Taste abfeuern, um euch Gegnern zu entledigen. Apropos Gegner: Die Kämpfe in Iron Man VR gestalten sich zwar nicht super abwechslungsreich – immerhin gibt es bloß eine Handvoll Gegnertypen, die sich häufig wiederholen – machen aber dennoch richtig Spaß.

Bis hier hin ist alles nicht so wild, schließlich muss man nur ein wenig steuern und schießen, richtig? Weit gefehlt. Das Steuern im Flug hat man sehr schnell verinnerlicht, auch das Schießen ist kein Problem, aber das alles ist nur die Spitze des Eisbergs. Im Laufe des Spiels kommen immer mehr mögliche Angriffe und Aktionen hinzu, wie das Schweben an Ort und Stelle, das Abfeuern von sekundären Waffen und natürlich die Eisenfaust, um die klassische Iron Man Pose einzunehmen. All das will gemeistert und richtig eingesetzt werden, was bei Weitem nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Zum Glück gibt es in den Missionen immer wieder Stellen, an denen man die neuen Bewegungen üben kann – samt abschließendem Parcours. Hier könnt ihr versuchen, die Bestzeit zu schlagen.

Steckt ihr mal nicht in der Iron Man Rüstung, so könnt ihr euch nur zu vordefinierte Punkte bewegen. Wenn es ein wichtiger Punkt ist, an dem die Story fortgeführt wird, ist dieser gelb hervorgehoben, aber missachtet auch die anderen Punkte nicht: Hier gibt es allerhand Spannendes zu lernen und entdecken …

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Die vielen kleinen Stark-Gimmicks

Iron Man VR bietet viel liebe zum Detail, die man bei sturem Durchbreschen leicht übersehen kann, was sehr schade wäre. So gibt es Zeitschriften, deren Cover schön designet sind und Zusatzinfos bieten, aber auch so Gimmicks wie Tablets können richtig bedient werden, welche dann Bilder, Schlagzeilen und sogar Podcasts liefern. Sogar ein Basketball-Korb lädt zum Zeitvertreib ein. Das wäre alles nicht notwendig, ist aber cool, witzig und fördert die Stimmung und Immersion.

Auch das Upgrade-Feature der Rüstung, bei dem man die Systeme seines Anzuges verbessern und erweiterten kann, trägt zum tüftelnden Stark-Feeling bei. Die Upgrades selbst bieten dabei zwar keine tatsächlichen Gameplay-Veränderungen, aktivieren aber zumindest euren Sammler- und Personalisierungs-Sinn.

Die Levels sind oft sehr weitläufig angelegt, um mehr Raum zur Entfaltung als Iron Man zu bieten. Was hier angenehm überrascht: Trotz der schnellen Bewegungen und der ungeahnten Höhen, bleibt Motion Sickness vornehmlich aus. Leider ist uns nicht bekannt, mit welchen Tricks hier gearbeitet wird, man sollte sich ihrer allerdings eindeutig viel öfter bedienen.

All diese Kleinigkeiten fordern aber auch Ihren Tribut: Selbst bei einer PS4 Pro werden die Wechsel der Szenen immer wieder mit langen Ladebildschirmen begrüßt. Das ist zwar einerseits verständlich bei der Größe der Umgebungen, andererseits aber aufgrund der Dauer von rund 30 Sekunden pro Ladescreen doch ein wenig mühsam. Hier hätte ein wenig mehr optimiert werden können. Immerhin bekommt man am Ladebildschirm manipulierbare Muster aufgetischt, um sich ein beschäftigen zu können.

Ewige Ladezeiten herausgerechnet, wird man dafür mit rund zehn Stunden Spielspaß bedient, was für einen VR-Titel schon recht ordentlich ist.

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Dafür ist VR gemacht

Mit Iron Man VR zeigt Sony, wie man mit richtigem VR-Einsatz ein wunderbares Erlebnis für fast jede Spielerschicht erschaffen kann. Sämtliche Elemente hier sind überraschend gut dosiert, egal ob Story, Action, die vielen Details und Gimmicks der Spielwelt oder einfach die Immersion selbst. Trotz kleinerer Schwächen ist alles so gut aufeinander abgestimmt, dass man sich nach kurzer Zeit selbst wie Tony Stark und sein Superhelden-Alter-Ego Iron Man fühlt, was schließlich genau der Sinn der Games ist. Die Ladezeiten bremsen den Spielspaß zwar immer wieder kurzzeitig, aber dennoch: Sobald man wieder im Geschehen und somit im Körper von Tony Stark steckt, ist die reale Welt wie weg geblasen und man möchte nur mehr motiviert verkünden: „Ich bin Iron Man.“

8.3
Grafik:
9
Sound:
8
Steuerung:
8
Story:
8
Iron Man VR

Iron Man VR

System: PS4
Genre: Action-Adventure
Entwickler / Publisher: Camouflaj / Sony
Erscheinungsdatum: 3. Juli 2020

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