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Review: Biped im Test

Als großer Fan von lokalen Koop-Spielen bin ich immer auf der Suche nach einem guten Abenteuer, das ich mit Freunden erleben kann. Als ich Biped auf meiner Nintendo Switch gestartet habe, ahnte ich noch nicht, welch emotionale Achterbahnfahrt mich erwarten würde. Ich habe gelacht, geflucht, gezittert und gejubelt – und all das bei einem Platformer-Puzzle-Adventure?

Brücke an Captain

Als Besatzungsmitglied des Zweibeiner-Raumschiffes Zwiebel werdet ihr Zeuge eines Unfalls, der dazu führt, dass die Leuchtfeuer der Erde ausgehen. Diese sind dazu da, um die sichere Fahrt durchs Weltall zu gewährleisten. Und nun liegt es an euch (und eurem Kameraden), auf den Planeten zu reisen und die Feuer wieder zu entzünden. Als Roboter, der nur zwei Füße, aber keine Arme, hat, ist das doch kein Problem, oder?

Schritt für Schritt

Noch nie war ich dankbarer für ein Tutorial, denn die innovative Steuerung ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig. Eure Füße werden nämlich separat voneinander mit dem jeweils linken und rechten Stick eures Controllers gesteuert. So bewegt ihr euch tatsächlich Schritt für Schritt fort. Auf glatten Oberflächen könnt ihr locker gleiten, indem ihr beide Sticks gleichzeitig in die gewünschte Richtung bewegt. Diese neuartige Steuerung braucht vielleicht ein wenig Zeit, bis ihr sie verinnerlicht habt, doch gebt nicht auf, denn der Trip als Biped lohnt sich. Gespielt werden kann das Spiel übrigens im TV-, Tabletop- oder Handheld-Modus.

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Gemeinsame Sache

Meine beste Freundin hat sich bereit erklärt, in die Schuhe von Sila und Aku zu schlüpfen und die Leuchtfeuer zu entzünden. Doch dafür müssen diese erst mal erreicht werden. Die einzelnen Levels sind abwechslungsreich gestaltet und führen durch Baumkronen, wilde Flüsse oder eisige Schneelandschaften. Insgesamt gibt es acht davon, welche ihr erkunden könnt und die eine jeweils andere Rätselmechanik in den Fokus stellen. So müsst ihr neben Balanceakten auf Wippen beispielsweise auch Plattformen überqueren, auf denen aber immer nur drei Füße stehen dürfen. Überschreitet ihr diese Zahl, beginnt euer Weg zu schrumpfen. Ihr müsst euch daher gut koordinieren und absprechen, wer wann welche Schritte wagt. Prinzipiell müsst ihr auch stets darauf achten, euch nicht zu weit voneinander zu entfernen, denn sonst wird der vordere Spieler wieder zum Hintermann teleportiert.

Besonders viel Konzentration erfordert das Bedienen von Hebeln im Spiel, denn die Steuerung dieser ist sehr sensibel ausgefallen. In einem der Levels fanden wir eine Rolle mit Löchern vor uns, die über einen Abgrund führte. Einer musste sie überqueren, ohne hinab zu fallen, und der andere währenddessen per Hebel die Rolle so drehen, dass ein Passieren überhaupt möglich wurde. Diesen Moment werde ich nie vergessen: der Schmerz, der Schweiß und der Jubel, als wir es beim 150. Durchgang endlich beide hinüber geschafft haben. Unsere Statistik am Ende des Levels: 190 Tode – den Rekord müsst ihr mal brechen! Aber solltet ihr ins Gras beißen, was des Öfteren passieren kann, werdet ihr nur ein kurzes Teilstück vor die nicht geschaffte Passage gesetzt und könnt gleich weiter loslegen.

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Schwingt die Füße

Habt ihr ein Level abgeschlossen, könnt ihr noch zwei weitere Mini-Challenge-Levels dazu absolvieren, um an noch mehr der in der Spielwelt verteilten Münzen zu gelangen. Diese könnt ihr nämlich dazu benutzen, euren Character mit schicken Hüten zu schmücken. Mein klarer Favorit: das Huhn und der Zaubererzylinder. Auch wenn der Titel eher kurz ausgefallen ist, könnte man das Ende als Teaser zu einem Sequel verstehen – ich wäre sofort dabei! Denn ich hatte unglaublich viel Spaß als Zweibeiner bei meinem Weg zu den Leuchtfeuern.

Das Spiel bietet zwar auch einen Solo-Modus, doch man merkt dabei, dass Biped darauf ausgelegt ist, mit Freunden gespielt zu werden. Im Einzelspieler-Modus wird euch in gewissen Situationen durch diverse Gegenstände oder NPCs geholfen. Den Solo-Modus würde ich persönlich als schwieriger bewerten, da ihr euch nicht immer auf eine ausgewogene Hilfe der KI verlassen könnt. Besonders, wenn es um Balance und Fortbewegung auf Wippen geht, kann das Ganze etwas frustrierend werden. Umso mehr Spaß macht das Spiel zu zweit. Biped ist ein wunderbarer Couch-Coop für nahezu jedes Alter und ich kann das Spiel nur herzlichst weiterempfehlen!

Innovativer Couch-Coop

Ihr mögt abwechslungsreichen Koop-Spaß so gern wie ich? Dann werdet ihr beim Spielen von Biped große Freude haben! Denn der innovative Puzzlespaß regt nicht nur eure Hirnzellen an, sondern fordert auch eure Motorik! Ein toller Titel für einen Abend mit Freunden, den Kindern oder auch alleine! Die Rätsel fallen zwar vom Prinzip her oft sehr einfach aus, fordern euch aber in der Ausführung und packen dabei euren Ehrgeiz. Spielspaß garantiert!

9
Grafik:
9
Sound:
9
Steuerung:
8
Rätselspaß:
10
Biped

Biped

System: Nintendo Switch
Genre: Adventure-Puzzle-Platformer
Entwickler/Publisher: NEXT Studios/Postmeta Games
Erscheinungsdatum: 02. Juli 2020

Zur Spieleseite!

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