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Review: Marvel’s Avengers – Die Vorgeschichte zum Videospiel

Noch rund zwei Wochen bis wir mit den Avengers in die Gaming-Schlacht ziehen können. Um euch das Setting von Marvel’s Avengers schon jetzt näherzubringen, gibt es nicht nur eine Open Beta, auch das Ursprungsmedium der Superhelden wird bedient. Panini präsentiert den Fans zur Einstimmung schon einmal Die Vorgeschichte zum Videogame.

Über 100 Seiten stark ist der Comic-Band, der ab dem 25. August auf Käufer wartet, und beinhaltet fünf Einzelausgaben. Jede davon stellt einen Avenger in den Fokus und gibt einen kurzen Einblick in dessen Charakter, bevor das Spiel am 4. September erscheint. Die fünf Helden sind diejenigen, welche auch im ersten Avengers-Film von 2012 das Line-up bildeten, also Tony Stark (Iron Man), Bruce Banner (Hulk), Steve Rogers (Captain America), Natasha Romanoff (Black Widow) und Thor. Gelegentlich interagieren sie auch mit ihren Teamkollegen, aber das Augenmerk liegt stets auf der jeweiligen Hauptfigur. Ein altbewährtes und gutes Konzept, doch worum geht es eigentlich?

Eine Welt für sich

Als Erstes muss klargestellt werden, dass es sich weder bei diesem Comic noch beim Videospiel um eine Story handelt, die im MCU spielt. Ebenso spielt sie nicht auf Earth-616, der Welt der Comics. Marvel’s Avengers ist etwas eigenes, auch wenn die Helden natürlich so sind, wie wir sie kennen: Tony Stark ist das charmante Schlitzohr, Thor redet geschwollen, der Hulk hat ein kleines Aggressionsproblem … ihr versteht schon. Ihre fünf Geschichten unterscheiden sich dabei nicht nur inhaltlich, sondern auch qualitativ.

Der Einstieg ist gelungen. Nach einem Routineeinsatz, bei dem die Avengers gegen B-Klasse Schurken wie Beetle oder Titania ins Hintertreffen geraten und nur mit Mühe siegen können, macht Iron Man eine Entdeckung: Die Schurken benutzen Stark-Technologie! Doch wie haben sie die bekommen, wenn nicht durch einen Maulwurf bei SHIELD? Ein unterhaltsamer Kampf, gute Dialoge und ein paar witzige Momente runden die Iron Man Geschichte ab und machen Lust auf mehr. Danach folgt Thor, der in seiner Story den Iron Man vs. Hulk Kampf aus Avengers: Age of Ultron nachspielt. Was den grünen Giganten diesmal auf die Palme gebracht hat, soll an dieser Stelle nicht verraten werden, weil dieser Comic jede Besonderheit braucht, die er kriegen kann. Eine solide Keilerei mit Konfliktpotential für die Zukunft, welches das Spiel hoffentlich zu nutzen weiß.

Die Hulk-Story bietet hingegen leider so gut wie kein Potenzial, da sie sich einfach nicht wichtig anfühlt. Lediglich die Genetikerin Monica könnte noch eine Rolle spielen, falls sie im Videospiel auftaucht. Mit Captain America ist dann der Tiefpunkt erreicht, denn er darf sich mit einem Schurken aus der C-Riege prügeln und nebenbei Flashbacks zu seiner Zeit im Zweiten Weltkrieg haben, die auch nicht wirklich interessant sind. Steve, du hast wirklich etwas Besseres verdient. Bleibt nur noch Black Widow und hier erreicht Die Vorgeschichte zum Videogame wieder das großartige Anfangsniveau. Wer die Beta gespielt hat, wird sich an den ersten Endgegner Taskmaster erinnern, der auch in den Comics immer wieder auftaucht. Hier erfahren wir den Ursprung seiner Fehde mit Black Widow, die ihrerseits mit dem misstrauischen Nick Fury zu kämpfen hat, welcher der ehemaligen russischen Spionin noch nicht vertraut. Es bleibt wirklich zu hoffen, dass diese Handlungsstränge auch in Marvel’s Avengers eine wichtige Rolle spielen.

Löbliche Idee, durchschnittliche Umsetzung

Die Vorgeschichte zum Videogame ist dem Titel zum Trotz leider kein Pflichtprogramm. Was bei Hulk und Thor passiert, kann man in einigen Dialogen erklären, und Captain America scheint nur einen Comic bekommen zu haben, damit alle Avengers abgedeckt sind. Passend dazu gefällt mir bei diesen Geschichten auch der Zeichenstil nicht wirklich: einfarbige Hintergrund, schwache Farben und detailarme Gesichter lassen alles wie ein eilig veröffentlichtes Tie-in wirken und das kann Marvel nicht gewollt haben. Gleiches gilt auch für die Dialoge, die einfach nicht gut geschrieben sind. Abgesehen von der netten Pulp Fiction Referenz natürlich. Gerettet wird der Comic-Band durch Iron Man und Black Widow, deren Storys spannende Ansätze für das Spiel bieten und auch optisch wesentlich mehr hermachen. Wer jetzt schon die Tage bis zum Game-Release zählt, kann zugreifen. Alle anderen Marvel-Fans sollten besseren Geschichten aus dem Haus der Ideen den Vorzug geben.

6
Comicbewertung:
6
Marvel's Avengers - Die Vorgeschichte zum Videogame

Marvel's Avengers - Die Vorgeschichte zum Videogame

Autor: Christos N.Gage, Jim Zub, Paul Allor
Zeichner: Ariel Olivetti, Paco Diaz, Robert Gill, Michele Bandini, Georges Jeanty
Farben: Rachelle Rosenberg, Chris Sotomayor, Andy troy
Verlag: Panini Comics
Genre: Superhelden
Seiten:
116
Erscheinungsdatum: 25. August 2020

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