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Review: Demon’s Souls im Test

Demon's Souls im Test - Review von Unaltered Magazine

Die Playstation 5 ist nun endlich da und bringt überraschender Weise direkt zum Launch ein Remake heraus. Man fragt sich, ob das gutgehen kann, doch bei näherer Betrachtung ist diese Entscheidung wohl durchaus die richtige, denn schließlich handelt es sich nicht um irgendein Remake, sondern um den Begründer der Souls-Reihe, das Action-RPG Demon‘s Soul.

Wer Demon‘s Souls nicht kennt, hat durchaus etwas verpasst. Der Titel, der zunächst auf der PS3 nur in Japan veröffentlicht wurde, da man sich dachte, dass Amerikaner und Europäer mit dieser Art von Spiel nicht klarkommen, fand schließlich doch noch den Weg in den amerikanischen Markt und wird seitdem als Meilenstein gefeiert.

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Boletaria versinkt im Nebel

Der König von Boletaria führte sein Reich zu nie dagewesenem Wohlstand, doch dieser Wohlstand war nicht natürlich entstanden. Der Herrscher experimentierte mit den Seelenkünsten, die seit Jahrhunderten verboten und daher in Vergessenheit geraten waren, und formte so ein Paradies. Doch das reichte ihm nicht. Er wollte alle Menschen vom Leid der Welt befreien und so fasste er einen wahnwitzigen Plan. Er wollte das Leiden mit der völligen Auslöschung der Menschheit endgültig beenden und stieg hinab in den Nexus, eine Welt zwischen der unsrigen und der Seelenwelt. Im Nexus befreite er das Uralte, den Oberdämon, der sogleich seine Dämonenuntergebenen nach Boletaria entsandte, um sich dort von all den Seelen des Landes zu ernähren. Rund um das Königreich zog Nebel auf, der immer dichter zu werden schien, und sollte er die letzte Seele verschlungen habe, wird ganz Boletaria in ihm versinken. Viele Helden fanden ihr Ende beim Durchschreiten des Nebels, und so kamt auch ihr als neuer Held einst in das düstere Reich. Um euren Mut zu beweisen, versucht ihr zu bestehen, doch ist es euch nicht vergönnt, lebend aus dem Nebel zurückzukehren; stattdessen gelangt ihr in den Nexus, wo euch eine mysteriöse Magierin zu neuem Leben in einer Geistergestalt verhilft, damit ihr das Uralte wieder in sein Gefängnis zurückbringen könnt.

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Bauen wir uns einen Helden

Bevor wir uns ins Abenteuer stürzen, können wir unseren Helden oder unsere Heldin frei gestalten. Wie es in Rollenspielen üblich ist, können dabei auch in Demon’s Souls viele Attribute des Aussehens verändert werden. Neben Geschlecht, Hautfarbe, Frisur, Haarfarbe, Nase, Kinn usw. lassen sich auch Alter und Größe ganz eueren Wünschen anpassen. Das ist an sich gut gemacht, obwohl man gelegentlich den Eindruck hat, hier würde sich optisch nichts ändern; gerade beim Alter, da die Abstufungen sehr fein sind und sowohl der niedrigste wie auch höchste Wert nicht ganz dem entsprechen, was man sich bei einer sehr jungen bzw. recht alten Person erwarten würde. Habt ihr euer Aussehen erst erstellt, geht es an die Auswahl der Klasse. Hier gibt es unterschiedliche Typen, von Ritter über Magier bis hin zu Adeligem, Barbaren oder Priester. Doch was bedeutet die Klasse nun für euer Spiel? Im Grunde ist es ein zweiter Faktor, der bestimmt, wie schwierig es für euch wird, euch den Dämonenhorden zu stellen, denn während Adelige und Ritter schon von Beginn an Rüstungen tragen, sind etwa Barbaren quasi nackt. Dafür haben letztere mehr Ausdauer und können insgesamt mehr Ausrüstung tragen.

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Auf in den Kampf

Wenn wir unseren Helden oder unsere Heldin erstellt haben, kommen wir auch bereits in Boletaria an und durchschreiten das erste Mal den Nebel. Schon kommen die ersten Zombies und Soldaten, um euch aus dem Land zu vertreiben. Nun startet sehr subtil das Tutorial: Mittels Inserts bekommt ihr jede einzelne Aktion, die ihr gerade in diesem Moment braucht, erklärt und angezeigt. Das funktioniert so weit super, wenngleich die Steuerung recht komplex ist. Bewegungen werden mit dem linken Analogstick gesteuert, was noch keine Überraschung ist. Diese kommt nämlich bei der Handhabung der Waffen, denn statt der Nutzung über die Symbol-Buttons wird dies über die Tasten R1/R2 beziehungsweise L1/L2 abgehandelt. Warum alle vier, fragt man sich, und die Antwort ist schnell erklärt: Ihr habt doch auch zwei Hände und jede Hand kann zwei Aktionen ausführen. Hält man nun zum Beispiel ein Schild in der linken und ein kleines Einhandschwert in der anderen, so dürft ihr per L1-Taste hinter dem Schild in Deckung gehen, während die R1-Taste einen leichten Schlag mit dem Schwert bewirkt. Die Tasten L2 und R2 würden dann ein Parieren beziehungsweise einen harten Schlag bieten. Die Ausrüstung der Hände kann mittels D-Pad gesteuert werden und beinhaltet noch einen eigenen Gegenstands-Slot. Dieser wird noch sehr wichtig, da er unter anderem die heilenden Gräser enthält. Wichtig ist auch, wie ihr manche Waffen haltet, denn ein Bihänder, geführt mit nur einer Hand, macht keinen merklichen Schaden an den Gegnern; diese Handhaltung lässt sich mit dem Dreieck wechseln.

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Hilfe, ich bin ein Geisterwesen

Neben der Lebensanzeige gibt es auch noch einen Mana-Anzeige, die euch dann notwendigerweise für gewirkte Magie zur Verfügung steht. Aber auch eine Ausdaueranzeige ist noch mit an Bord und wichtig. Je länger ihr lauft, umso weniger Ausdauer habt ihr. Diese regeneriert sich zwar nach kurzer Zeit, doch auch jeder Schlag, den ihr ausführt, kostet euch Kraft, was bedeutet: Habt ihr vom Laufen keine Ausdauer mehr, so muss sich diese erst regenerieren, bevor ihr wieder einen Schlag ausführen könnt. Zweihändig geführte Waffen verbrauchen zudem mehr Ausdauer als Einhänder. Das alles muss bedacht werden, wenn ihr erkundet und kämpft.

Ist der Tutorial-Weg erst mal abgeschlossen, treten wir auch schon in den Kampf mit dem ersten richtigen Dämon, der uns prompt erledigt und in den Nexus schickt. Als geschlagene Seele empfängt euch eine Magierin, die euch dann auch prompt zu neuem Leben als Geistwesen verhilft. In der Geistergestalt habt ihr nur mehr die Hälfte an Lebensenergie und um wieder Mensch zu werden, müsst ihr einen Dämon erledigen – was leichter gesagt als getan ist, denn schon beginnt das Spiel der Seelen: Jedes Mal, wenn ihr Gegner besiegt, sammelt ihr Seelen, doch wenn ihr sterbt – und das werdet ihr viele Male – sind diese Seelen verloren oder besser gesagt, sie verweilen am Ort eures Todes, wo ihr sie aufsammeln könnt. Doch sterbt ihr wieder – dort oder anderswo –, so sind diese Seelen endgültig verloren. Seelen sind wichtig, da sie die einzige Währung im Spiel darstellen und ihr so so Aktionen wie das Reparieren von Ausrüstung oder das Kaufen weiterer Rüstung mit ihnen bezahlen müsst.

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Frust und Erfolge

Demon’s Souls bietet auf der Next-Gen-Konsole eine wunderschöne Grafik und einen wahnsinnigen Detailgrad. Wer aber statt in 4K-Auflösung und mit 30 Frames pro Sekunde lieber in 1440p und mit 60 Frames pro Sekunde spielt, kann dies in den Einstellung genauso festlegen. Geleichzeitig gibt es eine Menge an Filtern, die euch auf spannende Art und Weise Retro-Feeling oder andere Stimmungsbilder präsentieren. Der Lautsprecher des Dualsense-Controllers wurde gut integriert, und auch das haptische Feedback ist in leichter Form enthalten. Der adaptive Trigger wurde indessen leider nicht genutzt. So weit ist alles gut, aber der eigentliche Frust, neben gelegentlichen Problemen mit der Kamera, ist im Gameplay selbst versteckt. Die unzähligen Tode, die man stirbt, lassen einen zumalen schier verzweifeln, und es ist ein harter Lernprozess, bis man die Spielmechanik wirklich verstanden hat und alle Aktionen effektiv umsetzen kann. Selbst dann ist man nicht davor gefeit, in einem unaufmerksamen Moment doch noch zu sterben. Wer jetzt aber glaubt, man macht keinen Fortschritt, der täuscht sich. Mit jedem Tod macht man Progress, denn neben der gesammelten Ausrüstung und Gegenständen, die ihr aufsammelt und trotz Tod behaltet, versteht ihr die Mechanik immer besser. Wenn dann euer erster Dämon erledigt ist und ihr mit dem Keilstein wieder weiter Reisen könnt, fühlt es sich an, als hättet ihr als waschechter Held gerade tatsächlich die Dämonenhorden zurückgeschlagen.

Viele Seelen doch muss es Next Gen sein

Demon’s Souls ist ein sehr herausforderndes Spiel, das dem Spieler eine Menge an Fähigkeit und Durhaltungsvermögen abverlangt. Man ist schnell genervt und möchte den Controller einfach in die Ecke werfen, doch hat man sich erst mal ein gewisses Skilllevel antrainiert und die ersten größeren Gegner besiegt, wird man umso mehr dafür belohnt und kann voll und ganz in das großartige Spiel kippen, während man immer mehr von Boletaria erkundet. Soweit nichts Neues, aber wie sieht es mit der Portierung aus? Die Ladezeiten des Remakes sind angenehm kurz beziehungsweise kaum vorhanden und auch grafisch sieht Demon's Souls nun absolut fantastisch aus, leider wurden alle anderen Features der neune Konsole jedoch kaum oder gar nicht verwendet, was es umso mehr schade macht, dass der Titel nicht auch auf PS4 verfügbar ist. Fans der Serie und neue Quereinsteiger wird Demon's Souls aber garantiert (erneut) in seinen Bann ziehen.

9
Grafik:
9
Sound:
9
Steuerung:
9
Story:
9
Demon's Soul

Demon's Soul

Systeme: PS5
Getestet auf: PS5
Genre: Action-Rollenspiel
Entwickler / Publisher: From Software/ Sony Interactive Entertainment Europe
Erscheinungsdatum: 19. November 2020

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