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Review: Myst VR im Test

Myst VR im Test - Review von Unaltered Magazine

Seit seinem ursprünglichen Release Mitte der 90er-Jahre hat das Puzzle-Adventure Myst schon so manche Reinkarnation durchgemacht, von der Masterpiece Edition mit verbesserter Grafik bis hin zu realMyst in vollständigem 3D anstatt der ursprünglichen vorgerenderten Perspektiven. Wer die fabelhafte Welt der Zeitalter nun auch in VR erleben möchte, der darf dies ab sofort in Myst VR tun.

Zwischen den Welten

Myst und seine diversen Ableger sind viel mehr als ein bloßes Game. Das kleine Universum umfasst nicht nur fünf Hauptserien-Teile, sondern auch eine Spin-off-Reihe sowie diverse begleitende Bücher und erzählt eine komplexe Geschichte rund um Reisen durch diverse Welten, genannt Ages. Die Anfänge der Serie machte 1993 der erste Teil Myst, in dem wir in die Rolle eines namenlosen Protagonisten schlüpfen durften, der in der Welt Myst den in Büchern gefangenen Brüdern Sirrus und Achenar begegnete, die nur befreit werden konnten, indem ihr die Seiten ihrer jeweiligen Bücher fandet. Um dies zu tun, galt es in Myst – und später auch in anderen Ages – diverse Rätsel zu lösen und einer Geschichte rund um Magie und Verrat auf den Grund zu gehen.

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Myst VR verändert nichts am Spielprinzip des Originaltitels, überarbeitet diesen aber zur bislang besten Version des Games. In schön designten VR-Umgebungen erkundet ihr die Welten des Spiels nun in mehr Detail als jemals zuvor und könnt so voll und ganz in die fabelhaften Ages eintauchen. Die Rätsel an sich bleiben ebenfalls die gleichen, wurden allerdings optisch aufgemotzt. Zudem besteht nun zu Beginn des Spiels die Möglichkeit, die Lösungen per Zufallsgenerator generieren zu lassen, um den Wiederspielwert zu erhöhen, solltet ihr Myst bereits in anderen Versionen gelöst haben und nach neuen Herausforderungen suchen.

Die Steuerung bietet für erfahrene VR-Spieler keinerlei Überraschungen: Per Stick wird teleportiert oder geglitten; mit den Triggertasten nach Gegenständen gegriffen, Türen geöffnet oder geschlossen, Seiten umgeblättert oder Tasten gedrückt. Das alles funktioniert zumeist auch, wie es soll – einige seltsame Ausnahmen inklusive, wie Bücher, die beim Loslassen des Triggers durch den Boden und direkt zurück an ihren Ausgangsort „fallen“ –, und das Lösen der Rätsel macht per tatsächlich aktiver Interaktion mit den Objekten auch noch mehr Spaß als bloß beim Klicken auf diverse Mechanismen, um diese automatisch in Gang zu setzen.

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Der einzige Minuspunkt in der Handhabung liegt an einem Problem, das die Entwickler 1993 garantiert noch nicht im Sinn hatten: Serien- bzw. Genre-üblich wird es ab und an notwendig, sich umfangreichere Informationen zu merken – etwa eine Reihe an Daten samt Uhrzeit, die an anderer Stelle im Spiel benötigt werden. Wer ein nahezu eidetisches Gedächtnis mitbringt oder wen oftmaliges Hin- und Herlaufen nicht stört, der hat hier keine Probleme, die meisten Spieler werden allerdings lieber Notizen machen wollen – und das ist mit VR-Brille auf dem Kopf bekanntlich nicht wirklich möglich. Hier hätte eine Screenshot- oder Notizbuch-Funktion im Spiel sehr geholfen.

Für VR- und Rätselenthusiasten

Myst war in den 90ern eines meiner liebsten Spiele – nicht zuletzt aufgrund seiner für damalige Verhältnisse umwerfenden Präsentation. Leider ist das Spiel allerdings nur mittelprächtig gealtert: Während die Story und die Rätsel selbst immer noch Spaß machen und sich in VR so eindrucksvoll und immersiv wie nie geben, wirkt das Gameplay auf die aktuelle Gamer-Generation wohl mittlerweile eher mühsam: Vorgänge müssen oft mit kleinen Variationen wiederholt werden, um neue Informationen zu erhalten und so im Spiel weiterzukommen – inklusive zeitintensiver Laufwege und Animationen –, und der Großteil der Geschichte wird in Form von lesbaren Tagebüchern erzählt, die man beim Lesen in VR auch noch mit dauerhaft gedrücktem Trigger halten muss (Handkrampf hallo). Wer Retro-Flair liebt oder die Ursprünge der D’ni-Saga in ihrer schönsten Inkarnation erleben möchte, sollte sich dieses Remake eines absoluten Puzzle-Klassikers aber dennoch auf keinen Fall entgehen lassen.

8
Grafik:
9
Sound:
9
Steuerung:
7
Story:
8
Rätseldesign:
7
Myst VR

Myst VR

Systeme: Oculus Quest
Getestet auf: Oculus Quest 2
Genre: Puzzle, Adventure
Entwickler / Publisher: Cyan Worlds
Erscheinungsdatum: 10. Dezember 2020

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2 Comments

  • Reply
    Hampi
    21. November 2021

    Vielen Dank für denTest. Welche Spin-off-Reihe meint ihr?

  • Reply
    Sabine Kira Berger
    22. November 2021

    Hallo Hampi!

    Uru meinen wir damit 🙂

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